Welche Nährstoffe fehlen deinem Pferd im Winter?

Frisches Weidegras ist für Pferde nicht nur eine leckere Abwechslung, sondern auch eine wertvolle Quelle wichtiger Nährstoffe, die für ihre Gesundheit und Vitalität essenziell sind. Während der Wintermonate, wenn kein Weidegang möglich ist, kann es jedoch zu Defiziten kommen, da das Frischfutter fehlt. Einige dieser fehlenden Nährstoffe sollten gezielt ergänzt werden, um das Wohlbefinden deines Pferdes aufrechtzuerhalten. Dennoch gibt es Möglichkeiten, einen Teil der fehlenden Nährstoffe auf natürliche Weise zu kompensieren: Du kannst dein Pferd beispielsweise an geeigneten Orten draußen grasen lassen, sei es beim Spaziergang oder Ausritt. Darüber hinaus kannst du frische Kräuter in der Natur sammeln und sie als wertvolle Ergänzung ins Futter geben. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Nährstoffe, die im Winter häufig fehlen, und wie du diese ausgleichen kannst:

1. Vitamin A (Beta-Carotin)

Vitamin A, das aus Beta-Carotin gebildet wird, ist einer der wichtigsten Nährstoffe, die im Winter durch den Mangel an Frischfutter fehlen können. Es spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit der Haut, die Stärkung des Immunsystems und die Sehkraft. Pferde nehmen Beta-Carotin vor allem aus grünem Gras auf, und die Vorräte im Körper reichen oft nicht für die gesamte Winterzeit aus.
Ersatzmöglichkeiten: Möhren sind eine hervorragende Quelle für Beta-Carotin und können problemlos täglich gefüttert werden. Zusätzlich bieten Hagebutten und getrocknete Kräuter wie Löwenzahn eine natürliche und schmackhafte Ergänzung. Diese enthalten nicht nur Beta-Carotin, sondern auch weitere Vitalstoffe.

2. Vitamin E

Vitamin E ist ein essenzielles Antioxidans, das die Muskelfunktion unterstützt, das Immunsystem stärkt und oxidativen Stress in den Zellen reduziert. Da Pferde Vitamin E nicht selbst synthetisieren können, sind sie auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Besonders Sportpferde oder ältere Tiere können in den Wintermonaten einen erhöhten Bedarf haben.
Ersatzmöglichkeiten: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Weizenkeime und Leinsamen sind ausgezeichnete Quellen für Vitamin E. Neben Vitamin E enthalten diese Samen auch ungesättigte Fettsäuren, die die Haut- und Fellgesundheit fördern. Eine regelmäßige, moderate Fütterung unterstützt dein Pferd nachhaltig.

3. Vitamin C

Vitamin C ist bekannt für seine immunstärkenden Eigenschaften und seine Rolle bei der Kollagenbildung, die für gesunde Gelenke und Bindegewebe wichtig ist. Im Gegensatz zu Menschen können Pferde Vitamin C in der Leber selbst produzieren. Daher ist eine zusätzliche Zufuhr oft nicht notwendig, außer bei erhöhter Belastung oder Krankheit.
Ersatzmöglichkeiten: Hagebutten sind eine natürliche, leicht verfügbare Quelle für Vitamin C und können sowohl frisch als auch getrocknet gefüttert werden. Sie bieten darüber hinaus Antioxidantien, die die Zellgesundheit fördern und Entzündungsprozessen entgegenwirken.

4. B-Vitamine (B1, B2, B3 und Biotin)

Die B-Vitamine sind entscheidend für den Energiestoffwechsel, die Nervenfunktion und das allgemeine Wohlbefinden. Gesunde Pferde decken ihren Bedarf an B-Vitaminen in der Regel über die Eigenproduktion im Darm. Dennoch kann bei einer gestörten Darmflora oder erhöhter Belastung eine Ergänzung sinnvoll sein.
Ersatzmöglichkeiten: Algen wie Spirulina und Chlorella sind hervorragende natürliche Quellen für B-Vitamine. Auch getrocknete Kräuter wie Brennnessel und Schafgarbe enthalten reichlich B-Vitamine und können bei Bedarf ins Futter gemischt werden. Sie unterstützen nicht nur den Vitaminhaushalt, sondern wirken auch stärkend auf das Immunsystem.

5. Vitamin K

Vitamin K ist vor allem für die Blutgerinnung und die Knochengesundheit von Bedeutung. Bei Pferden wird Vitamin K in ausreichender Menge durch die Darmflora produziert, sodass es in den meisten Fällen nicht ergänzt werden muss.
Ersatzmöglichkeiten: Getrocknete Brennnessel sind eine natürliche Quelle für Vitamin K und können als zusätzliche Unterstützung gefüttert werden.

6. Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für die Gesundheit von Haut, Fell und Gelenken und haben zudem entzündungshemmende Eigenschaften. Da Pferde diese Fettsäuren nicht selbst produzieren können, ist eine Zufuhr über die Nahrung notwendig. Besonders im Winter, wenn das Gras fehlt, kann es sinnvoll sein, auf Omega-3-reiche Futtermittel zurückzugreifen.
Ersatzmöglichkeiten: Leinsamen und Hanfsamen sind hervorragende Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Sie können dem Futter in kleinen Mengen (ca. 50–100 g pro Tag, je nach Pferd) hinzugefügt werden. Diese Samen unterstützen nicht nur die Versorgung mit essenziellen Fettsäuren, sondern fördern auch die Verdauung.


Mit diesen natürlichen Ergänzungen kannst du sicherstellen, dass dein Pferd auch in den Wintermonaten optimal versorgt ist. Neben einer bedarfsgerechten Ergänzung ist es wichtig, auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Fütterung zu achten, um das Immunsystem und die Vitalität deines Pferdes bestmöglich zu unterstützen.

2 Antworten

  1. Liebe Margarete,
    Deine Vorschläge nehme ich immer gerne dankbar an !!
    Bin nur etwas unsicher,
    -was die Menge angeht
    – kurweise 6 Wochen?
    – alle Kräuter zusammen?
    – bei Pferden, die eine Stoffwechselstörung haben, unproblematisch?

    …. Oder ist das dann ohnehin Teil des Fütterungskurses?

    Hoffe Dein Jahr hat besser begonnen, als das letzte geendet hat !!
    Herzliche Grüße, Ingrid

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