Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine traditionelle Heilpflanze, die seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet wird. Auch in der Pferdegesundheit kann Beifuß eine Rolle spielen, dabei ist zu beachten, dass die Pflanze in sehr großen Mengen toxisch sein kann. Entsprechend sollte ein hungerndes Pferd nicht große Mengen Beifuß zur freien Verfügung erhalten, wenn die Gefahr besteht, dass es aus Hunger über seinen Bedarf frisst.

Beifuß als Heilpflanze für Pferde

Eigenschaften und Inhaltsstoffe

  • Beifuß enthält Bitterstoffe, ätherische Öle, Tannine und Flavonoide.
  • Diese Inhaltsstoffe können verdauungsfördernde, antiparasitäre und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Anwendungsmöglichkeiten bei Pferden

  1. Verdauungsförderung: Die Bitterstoffe im Beifuß können die Sekretion von Verdauungsenzymen stimulieren und so die Verdauung fördern.
  2. Wurmmittel: Traditionell wurde Beifuß als natürliches Mittel gegen Darmparasiten eingesetzt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Wirksamkeit von Beifuß gegen Würmer bei Pferden nicht ausreichend wissenschaftlich belegt ist und nicht unbedingt ein vollständiger Ersatz für moderne Entwurmungsmittel ist. Hier sollten das Pferd und die Gesamtsituation genau berücksichtigt werden.
  3. Entzündungshemmung: Einige der Inhaltsstoffe von Beifuß können entzündungshemmende Eigenschaften haben, was bei bestimmten Erkrankungen oder Zuständen hilfreich sein kann.

Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen

  • In großen Mengen oder bei längerer Verabreichung kann Beifuß toxisch für Pferde sein.
  • Es kann zu Reizungen des Verdauungstrakts kommen.
  • Bei trächtigen Stuten sollte Beifuß aufgrund seiner potenziellen abortiven Eigenschaften vermieden werden.

Auch in spirituellen Traditionen sowie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat Beifußeine lange Geschichte und besondere Bedeutung.

Spirituelle Sicht auf Beifuß

  1. Traumarbeit: Beifuß wird traditionell mit Träumen in Verbindung gebracht. Es wird oft in Traumkissen verwendet oder vor dem Schlafengehen geraucht oder eingenommen, um lebhafte und prophetische Träume zu fördern.
  2. Reinigung und Schutz: In einigen Kulturen wird Beifuß in Räucherzeremonien verwendet, um negative Energien zu vertreiben und einen Raum oder eine Person energetisch zu reinigen.
  3. Hexerei und Magie: Beifuß wurde in einigen Kulturen als magische Pflanze angesehen, die in verschiedenen Ritualen und Zeremonien verwendet wurde.

Beifuß aus Sicht der TCM

In der TCM ist eine verwandte Pflanze, Artemisia annua (einjähriger Beifuß oder auch „Qing Hao“), vielleicht bekannter als Beifuß. Jedoch haben auch andere Artemisia-Arten ihre Platz in der TCM.

  1. Fieber senken: Qing Hao wird traditionell verwendet, um hohes Fieber zu reduzieren, insbesondere wenn es durch Malaria verursacht wird. In der modernen Medizin wurde dieser Einsatz von Artemisinin, einem Wirkstoff von Artemisia annua, bei der Malaria-Behandlung bestätigt.
  2. Sommerhitze klären: In der TCM wird Beifuß verwendet, um „Sommerhitze“ zu klären und den Körper zu kühlen, was Symptome wie Fieber, Schwitzen und Durst beinhaltet – bei meinen Pferden kann ich oft beobachten, dass sie im heißen Sommer gerne Beifuß nehmen.
  3. Menstruationsbeschwerden: Beifuß kann auch zur Regulierung des Menstruationszyklus und zur Linderung von Menstruationsbeschwerden verwendet werden.
  4. Moxibustion: Eine bekannte Anwendung von Beifuß in der TCM ist die Moxibustion. Hierbei wird Beifuß zu einer „Moxa“ – einer Art Zigarre oder einem Kegel – verarbeitet. Diese wird dann über bestimmten Akupunkturpunkten entzündet, um Wärme und die heilenden Eigenschaften des Beifußes in den Körper zu leiten.