Der Löwenzahn (Taraxacum officinale)
– Apothekerkraut, Apostelkraut, Augenmilch, Bärenzahnkraut, Kuhblume, Laternenblume, Märzblume, Milchstock, Pferdeblume, Pißinsbett –
Merkmale der Pflanze
Die Pflanze gehört zu den Korbblütengewächsen, es gibt sehr viele Unterarten, die aber gleich verwendet werden können.
Löwenzahn hat längliche, unregelmäßig gezackte, unbehaarte Blätter die dicht am Boden Rosetten bilden. Er blüht hauptsächlich von März bis Mai – einige Arten auch im Herbst. Die Blütenkörbchen bestehen aus vielen kleinen gelben Zungenblüten mit zurückgeschlagenen Hüllblättern. Die Früchte haben schirmartige Flughaare (Pusteblume). Er öffnet morgens seine Blüte und schließt sie abends. Bei Regen lässt er sie geschlossen.
Die Pfahlwurzel wird bis zu 30 cm lang. In allen Teilen enthält das Kraut einen weißen Milchsaft.
Fundorte: Wiesen, Weiden, Wegränder, Gärten. Löwenzahn ist als vermeintliches Unkraut relativ unverwüstlich und wächst in kleinsten Ritzen im Asphalt und im Hochgebirge bis über 2.500 Meter. Auch gegenüber extremer Sonneneinwirkung ist die Pflanze sehr zäh.
Haupterntezeit des blühenden Krautes sind die Monate April und Mai, die Wurzel wird vorwiegend im zeitigen Frühjahr vor der Blüte und außerdem im Herbst (nach der Herbstblüte) gesammelt.
Verwendete Pflanzenteile: blühendes Kraut, Wurzel
Wichtige Inhaltsstoffe
Der Löwenzahn ist reich an den Vitaminen A, B, C und E, er enthält Kalzium, Magnesium, Kalium, Natrium, Schwefel und Kieselsäure. In der Pflanze sind Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Cholin, Carotine, Schleimstoffe, Inulin (Wurzel) und ätherisches Öl vorhanden.
Wirkung von Löwenzahn
Reinigung und Entgiftung
Löwenzahn wird zur Entgiftung und Blutreinigung eingesetzt, er unterstützt die Heilung von Stoffwechselstörungen und Leberschäden sowie von Magenproblemen und Hautleiden.
Das Kraut wirkt als „Waschpulver für den Organismus“ ausleitend, harn- und galletreibend, blutreinigend, entgiftend, stärkt den Magen und wirkt tonisierend. Die Frühjahrsblätter regen die Sekretion der Galle an und unterstützt Leber und Bauchspeicheldrüse. Besonders die Wurzel fördert die Ausscheidung von Umweltgiften und stärkt dabei Leber und Darm.
Die wichtigste Indikation von Löwenzahn sind die Unterstützung und Regeneration der Leber und des Stoffwechsels.
Chronische Beschwerden und weitere Anwendungsbereiche
Er hilft mit seiner schmerzlindernden, entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkung aber auch bei chronischen Gelenksbeschwerden, wie Arthritis, Arthrose, Gicht und Rheuma und unterstützt mit seiner reinigenden Wirkung den Abbau von Sklerosen, Abszessen und Ödemen und lindert Hautkrankheiten – besonders Pickel und Akne, aber auch Warzen und Hühneraugen.
Er wirkt allgemein stärkend und ist auch in der Rekonvaleszenz hilfreich – er gibt seine Zähigkeit weiter Löwenzahn wirkt kräftigend und belebend.
Außerdem unterstützt er auch die Heilung von Husten und Bronchitis.
Er lindert Diabetes und stärkt die Sehkraft.
Traditionell in Europa wird Löwenzahn auch zur Begleittherapie bei Myomen, Brustknoten und Brustkrebs eingesetzt. Außerdem fördert er die Ausleitung von Schwermetallen.
Äußerlich
Äußerlich kann er mit seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung (besonders durch ätherische Öle und Gerbstoffe) die Wundheilung fördern. Der Milchsaft der Pflanze lindert Juckreiz und Schmerzen bei Insektenstichen.
Neben-/Wechselwirkungen
Löwenzahn sollte nicht bei eingeschränkter Herz- oder Nierenleistung (oder bei Gallensteinen) angewendet werden. Bei einer Überdosierung kann der enthaltene Milchsaft Verdauungsstörungen und Herzrhythmusstörungen auslösen. Ich habe aber übrigens eine so löwenzahnreiche Wiese, dass sie im Frühling so gelb ist, wie die auf dem Bild… Meine Ponys hatten noch nie irgendwelche Probleme.
Allgemein gilt: Wenn das Pferd immer Heu zur freien Verfügung hat, und es langsam an ein neues Kraut gewöhnt wird, wird es nicht zu viel davon nehmen. Die Dosierung sollte aber schrittweise erhöht werden. Falls das Tier einen Mangel an einem Inhaltsstoff hat, wird so die Gefahr minimiert, dass es plötzlich zu viel von etwas frisst, um diesen Mangel auszugleichen. Außerdem sollten Kräuter immer einzeln angeboten werden, damit das Pferd seine Instinkte benutzen kann – es weiß am besten, was ihm gut tut.
Verwechselungsgefahr
Löwenzahn kann vor der Blüte mit Wiesenpippau oder Wegwarte verwechselt werden. Diese sind auch essbar.
Energetische Bezüge
Astrologisch wird der Löwenzahn insbesondere Sonne und Mars zugeordnet, daneben auch dem Jupiter.
Löwenzahn wirkt auf den Solarplexus und stärkt an der Schnittstelle von Körper und Seele alle Bauchorgane.
Auf seelisch/geistiger Ebene hilft Löwenzahn, das Herz zu weiten, sich selbst anzunehmen und ein klares Selbstbild zu entwickeln und steigert Motivation und Stimmung. Besonders geeignet ist er damit für unsichere, eventuell niedergeschlagene Pferde. Wenn hier Ursachen in der Kindheit (wie frühes Absetzen, plötzliche Trennung von der Mutter, ungünstige Aufzuchtbedingungen) liegen können, eignet sich Löwenzahn besonders zur Unterstützung.
Auch auf der Pferdeweide kannst du dich über Löwenzahn freuen, die Pflanze heilt den Boden – auch bei Überdüngung. Löwenzahn zieht außerdem Regenwürmer an und hilft so, verdichteten Boden zu lockern.