Zur Pflanze

Im Dezember finden sich an wilden Rosensträuchern noch Hagebutten. Als Hagebutten werden die Früchte unterschiedlicher Rosenarten bezeichnet. Eigentlich handelt es sich nicht um Früchte, sondern um Scheinfrüchte von Nüsschen, sogenannte Sammelnussfrüchte. Umgangssprachlich werden Wildrosen – besonders die Hunds- bzw. Heckenrose (rosa caninca) – als Hagebutten bezeichnet. Die Früchte können ab Oktober geerntet werden, sind aber zu dieser späten Jahreszeit besser genießbar, da sie umso süßer werden, je später man sie pflückt. Hagebutten sollten am besten erst nach dem ersten Frost geerntet werden.

Wenn in Reichweite der Pferde Rosensträucher wachsen, kann man im Herbst und Winter oft beobachten, wie sie die roten Früchte abbeißen. Wildrosen – wie die Heckenrose – eignen sich übrigens hervorragend zur Bepflanzung am Rand der Pferdeweide. Auch die Blätter können so den Speiseplan in der Vegetationsperiode ergänzen. Wildrosen sind sehr pflegeleicht und lassen sich durch Stecklinge vermehren.

Das Fruchtfleisch der Hagebutten hat einen sauren Geschmack. Es umgibt viele kleine Nüsschen, deren feine Härchen mit Widerhaken ausgestattet sind und bei Hautkontakt Juckreiz hervorrufen.

Wichtige Inhaltsstoffe

Das Fruchtfleisch hat besonders viel Vitamin C, aber auch die Vitamine A, B1 und B2, weiter sind Pektine, Carotinoide, Flavonoide, Gerbstoffe und ätherisches Öl enthalten. In den Nüsschen sind fettes und ätherisches Öl, Gerb- und Schleimstoffe, Proteine, Phospholipide, ungesättigte Fettsäuren und Vitamin A.

Wirkungen

Hagebutten unterstützen das Immunsystem und stärken Organe und das Blut, sie wirken blutreinigend und blutbildend sowie entschlackend und ausleitend. Sie entwässern bei chronischen Harnwegsentzündungen, die Nüsschen sollen gegen Nierengrieß und -steine helfen.

Die natürlichen Pektine vermindern Reizungen der Darmschleimhaut. Aus ayurvedischer Sicht sind hier die sauer schmeckenden Pflanzenanteile relevant, die den Speichelfluss stimulieren und die Schleimhäute zur Sekretion anregen, und damit Blähungen sowie einer nervlichen Überregung entgegenwirken. Die traditionelle Phytotherapie sieht ebenfalls eine positive Wirkung auf Nervensystem und Nebennierenrinde bei Stress und hormoneller Dysregulation.

Hagebutten regen den Stoffwechsel an, hemmen Entzündungen und können durch ihren hohen Anteil an Galaktolipiden helfen, Steifigkeit und Schmerzen bei Arthrose-Erkrankungen, Rheumatismus und sonstigen Gelenkbeschwerden zu lindern.

Hagebutten können bei Pferden außerdem zur Unterstützung in der Rekonvaleszenz, bei Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen und zur Stärkung der Leber – besonders auch bei Hufrehe – eingesetzt werden. Auch bei Atemwegsbeschwerden wie Asthma und chronischem Husten sind sie eine hilfreiche Unterstützung. Insgesamt fördern Hagebutten die Lebenskraft.

Hagebutten sollten dem Pferd möglichst unvermischt angeboten werden, so kann es selbst – auch wenn die Hagebutte allgemein gut verträglich ist – entscheiden, ob und wieviel es davon nehmen möchte. Nicht jedes Pferd wird immer Hagebutten fressen wollen. Werden sie gemocht, eigenen sie sich auch gut als gesundes Leckerli.