Heulage mag aus verschiedenen Gründen für Landwirte und Pferdebesitzer attraktiv sein, doch es gibt ernstzunehmende Nachteile bei ihrer Verwendung als Futter für Pferde.

Erstens kann der Silierungsprozess, durch den Heulage hergestellt wird, problematisch sein. Die Bedingungen für eine sichere Milchsäuregärung sind nicht immer leicht zu erreichen. Das Ergebnis kann eine unvollständige Fermentation sein, die den Weg für Schimmelpilzwachstum und die Produktion von Mykotoxinen ebnet, welche schädlich für Pferde sind.

Zweitens kann die Verwendung von Heulage das Darmmilieu der Pferde negativ beeinflussen. Da Heulage eine hohe Menge an Milchsäurebakterien enthält, kann es zur Verschiebung der normalen Darmflora kommen. Die Folge können Darmschleimhautentzündungen, Durchfall und andere Verdauungsprobleme sein. Auch wichtige Darmsymbionten können absterben, was die Fähigkeit des Pferdes, Strukturkohlenhydrate zu verdauen, beeinträchtigt.

Drittens kann Heulage zwar einen höheren Proteingehalt als Heu aufweisen, doch dieser stammt oft von Milchsäurebakterien und ist nicht unbedingt nützlich für das Pferd. Darüber hinaus liefert Heulage dem Pferd keine wichtigen B- und K-Vitamine, was mittelfristig zu einem Mangelzustand führen kann.

Viertens gibt es auch das Risiko von Listerose-Infektionen und Botulismus durch Heulage. Botulismus kann tödlich sein und tritt eher in Heulage auf als in Heu, da der Silierungsprozess ein günstiges Milieu für schädliche Bakterien wie Clostridien schafft.

Insgesamt ist die Verwendung von Heulage als Pferdefutter trotz ihrer scheinbaren Vorteile problematisch und sollte sorgfältig abgewogen werden.