Eigenschaften

Die Vogelmiere (Stellaria media) ist ein Wildkraut, welches sogar im Dezember – solange es noch nicht zu stark friert – noch geerntet werden kann. Sie treibt auch bei geringen Minustemperaturen weiter aus – auch unter einer Schneedecke.
Die einjährige Pflanze breitet sich dort, wo die Erde brach liegt, gerne flächig aus. Häufig wird sie leider als hartnäckiges Unkaut bekämpft, dabei weist sie sehr viele positiven Eigenschaften – für den Boden (Schutz vor Erosion an nackten Stellen) sowie Pferd und Halter – auf. Beide können sich also über Vogelmiere auf der Pferdeweide oder in der Umgebung freuen.

Die Vogelmiere gehört zu den Nelkengewächsen. Sie mag stickstoffhaltigen Boden und ist deshalb auch gerne auf Pferdeweiden zu finden. Sie breitet sich teppichartig aus und erreicht dabei eine Höhe von bis zu vierzig Zentimetern. Die Stängel der Pflanze sind weich, dünn und rund und sie trägt kleine ovale, spitz zulaufende Blätter. Die Pflanze hat von März bis Oktober kleine, sternförmige Blüten mit je fünf zweigeteilten weißen Kronblättern. Die Stängel tragen eine Reihe kleiner Härchen, die der überirdischen Wasseraufnahme dienen und ein Unterscheidungsmerkmal zu dem leicht giftigen Ackergauchheil darstellen.

Wichtige Inhaltsstoffe

Das Kraut enthält Saponine, Flavonoide, Cumarine, Oxalsäure, Schleimstoffe und ätherische Öle. Es ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen (besonders reich an Vitamin C, daneben Vitamin A, B1, B2, und B3; Kieselsäure, Magnesium, Calcium, Kalium, Kuper, Zink, Phosphor und Eisen).

Wirkungen

Das Wildkraut unterstützt die Heilung bei Lungenleiden, Husten und Bronchitis, sie wirkt schleimlösend, adstringierend und kühlend. Vogelmiere wirkt außerdem blutbildend, regt Verdauung und Stoffwechsel an, lindert Blähungen und Verstopfung sowie Hämorriden. Sie soll den Cholesterinspiegel senken und sogar vor grauem Star schützen. Insgesamt hat die Pflanze eine reinigende Wirkung auf Blut, Niere und Blase und kann Hauterkrankungen wie Ekzeme mildern. Auch unterstützt sie den Körper bei Gicht, Rheumatismus und Gelenksentzündungen.
Aus Sicht der TCM stärkt sie das Yin und das Blut und ist deshalb bei Erschöpfungszuständen und Anämie hilfreich.

Warnungen bei Pferden

Bei Pferden steht die Vogelmiere im Verdacht, einen übermäßigen Speichelfluss auszulösen, welcher die Nahrungsaufnahme erschwert – dies wird auf die enthaltenen Saponine zurückgeführt. Diese Wirkung wird jedoch nur bei übermäßigem Verzehr beobachtet. Früher wurde Vogelmiere – gemeinsam mit andern Wildkräutern wie Löwenzahn und Schafgarbe – sogar genutzt, um Teile der Heuration zu ersetzen.

Wenn Pferde immer genug Nahrung zur Verfügung haben – also 24 Stunden am Tag Heu und möglichst auch Weidegang – werden sie nicht zu viel von einer Pflanze aufnehmen. Wie alle anderen Kräuter sollte die Vogelmiere dem Pferd als Einzelkraut (zunächst in kleiner Menge) angeboten und keinesfalls in einer Mischung „untergeschoben“ werden, damit es anhand seiner natürlichen Instinkte entscheiden kann, ob und wieviel es davon nehmen soll. Wenn das Kraut frisch gesammelt wurde und das Pferd etwas übrig lässt, kann die Vogelmiere mit ihrem mildwürzigen Geschmack auch als Salatbeigabe oder für Kräuterbutter oder Kräuterquark genutzt werden.